Der Rettungshundesport ist in Weser-Ems angekommen
Am 06.11.2021 fand die erste Rettungshundesportprüfung im Landesverband Weser-Ems beim PSV Bremen-Huchting statt.
Seit ca. einem Jahr haben sich einige Hundesportler auf die Rettungshundesportprüfung beim PSV Bremen-Huchting vorbereitet. Als Beauftragte für die Ausbildung hat sich die Sportfreundin Heidemarie Lippel zur Verfügung gestellt. Da der PSV Bremen-Huchting ein traditioneller Gebrauchshundesportverein ist, war der Grundgedanke nach bestandener Begleithundeprüfung die Ausbildung interessierter Hundeführer zur Rettungshunde-Fährten-prüfung (RH F). Als Einstieg wurde zuerst einmal mit der Ausbildung zur Vorprüfung (RH-F V) begonnen. Hierzu wurde Material wie ein Tunnel, ein Tisch, eine starre Holzbrücke sowie Paletten, Blechplatte, Maschendraht und Planen angeschafft. Die Ausbildung lief jeweils an den Samstagen in einem vorher festgelegtem Zeitfenster. Sowohl die Hundeführer als auch die Hunde waren hoch motiviert und hatten viel Freude bei der Ausbildung. Teams die bereits vorher auf FH Bundessiegerprüfungen und IGP Bundessiegerprüfungen teilgenommen hatten, haben sich schnell in die Reihe der Rettungshundesportler eingefügt. Trotz Pandemie haben sich alle Teams auf die anstehende Prüfung vorbereitet und erwarteten mit Spannung unsere erste Rettungshundesportprüfung.
Am 06.11.2021 fand die erste Prüfung unter den strengen Augen der Obfrau im Rettungshundesport des LV Weser-Ems, Nicole Raddatz, statt. Insgesamt hatten sich 2 BH/VT Teams, 1 Team RH-FL V und 3 Teams RH-F V angemeldet. Die Sportfreundin Katrin Sedlick kam sogar aus Jübeck/Schleswig Holstein (Anfahrt 4 ½ Stunden Anreise) angereist, um an unserer Prüfung teilzunehmen. Darauf sind wir sehr stolz !
Die Prüfung begann mit der Nasenarbeit Fährte (Eigenfährte 400 Schritt, 2 Richtungswechsel, 3 Führereigene Gegenstände, Liegezeit 20 Minuten). Als Fährtengelände stand ein anspruchsvolles Wiesengelände zur Verfügung. Die Hunde mussten schon unter Beweis stellen, dass sie mit ihrer Nase arbeiten können zumal das Gelände von unzähligen Fremdfährten geprägt war. Also „nich so mal eben schnell“ ! Anschließend folgte die Anzeigeübung (außerhalb des Suchbereiches, eine Versteckperson sitzend oder liegend, 30 Meter Entfernung, ohne Leine). Bei dieser Übung haben sich die Hundeführer im Vorfeld auf die Anzeigeart „Verbellen“ eingespielt (im warsten Sinne des Wortes). Die Teams haben ihre Aufgabe sehr gut gemeistert. Alle haben aufmerksam und Anhaltend verbellt.
Nun kam die Nasenarbeit Flächensuche (5000qm offenes und verdecktes Gelände, eine Versteckperson, 10 Minuten Ausarbeitungszeit). Dieser Herausforderung hatte sich das Team Katrin Sedlick mit Hungry de la frisone liberte aus Schleswig-Holstein gestellt. Die Besonderheit bei diesem Team: erste Prüfung für das Team, lange Anfahrt, fremdes Gelände. Hätte im Gebrauchshundesport so schnell keiner gemacht. Aber Katrin zeigte was in ihnen steckt. Die Hündin ließ sich hervorragend leiten und lenken und kam sicher zur Versteckperson die sie durch verbellen angezeigt hat. Bei der Bewertung hieß es unter anderem „eine arbeitsfreudige Hündin mit großem Finderwillen, die sich hervorragend leiten und lenken lässt“. Im Ergebnis 93 Punkte sehr gut. Tja das war mal eine Hausnummer. Tolle Leistung Katrin, weiter so !
Nach der Nasenarbeit gab es erst einmal ein anständiges Frühstück. Unsere Küchenfeen haben alles gegeben hierfür nochmals herzlichen Dank !
Anschließend ging es in die Unterordnung der Begleithunde. Beide Hundeführer erreichen solide das Ausbildungsziel und konnten diesen Bereich der Prüfung sicher bestehen. Auch der folgende Straßenteil wurde von beiden sicher bestanden. Herzlichen Glückwunsch an Katharina Trey mit Quality Time with charme an cleverness (vom HSV Hatten) und Claudia Menke (Zuständig für Mantrailing beim PSV Bremen-Huchting) mit Frenja de la frisone liberte.
Nun folgte die Unterordnung und Gewandtheit der Rettungshundesportler. Die Übungen sind bei den Vorprüfungen Fährte und Fläche gleich. Folgende Übungen wurden vorgeführt:
Leineführigkeit mit Schussgleichgültigkeit, gehen durch eine Personengruppe (in der sich zwei Teams mit jeweils einer Hündin und einem Rüden sowie der Hundeführer der seinen Hund abgelegt hat und einer weiteren Person befinden), Ablegen mit heranrufen, Positionswechsel (aus 10 Schritt Entfernung Hund auf einen Tisch schicken auf dem er Sitz, Platz und steh zeigen muss), Tragen und übergeben (Hundeführer trägt seinen Hund 10 Schritte und übergibt ihn an eine fremde Person, die ihn wiederum 10 Schritte trägt), überqueren von unangenehmen Material ( 3 x 3 Meter mit Paletten, Plane, Draht, Blechplatte), Tunnel durchlaufen, überqueren einer starren Holzbrücke (4 m lang 40 cm hoch 20 cm breit) und zu guter Letzt Ablegen unter Ablenkung. In dieser Abteilung waren alle Teams sehr gut vorbereitet und konnten sicher bestehen.
Tagessiegerin wurde Heidemarie Lippel mit ihrem Boxer Justus von der Wiedemannspforte. Sie erreichten 190 Punkte und die Wert Note „sehr gut“. Eine tolle Leistung auf die alle stolz sind. Für mich ebenfalls eine tolle Leistung gezeigt von Katrin Sedlick aus Schleswig-Holstein mit ihrer Malinois Hündin Hungry de la frisone liberte mit 168 Punkten, da sie trotz langer Anreise sicher die Prüfung bestehen konnte. Ja, das war mal Hundesport aus einer ganz anderen Richtung
Am Ende des Tages waren sich alle (Teilnehmer und interessierte Gäste) einig, das war mal Hundesport der durchaus anspruchsvolleren Art. Wir werden es weiter ausbauen und im
nächsten Jahr am 30.07.2022 wieder eine Rettungshundesportprüfung beim PSV Bremen-Huchting durchführen. Für interessierte Hundesportler bieten wir Übungsstunden jeden Samstag ab 15:00 Uhr an.